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Incident- und Problem-Management: Unterschiede, Kontext und Bedeutung im modernen ITSM 

5 Juni, 2025

Heute ist jede Organisation, jedes Unternehmen oder jede öffentliche Institution in enormem Maße von unterbrechungsfreien digitalen Services abhängig: Wenn Service-Unterbrechungen auftreten, sind Benutzer und Endkunden sofort betroffen. IT-Teams haben keine andere Wahl, als schnell zu reagieren, damit sich die Störungssituation – samt ihrer negativen wirtschaftlichen und reputationsbezogenen Folgen – nicht verschärft. 

Zwei Funktionen sind dabei für ein effektives IT-Service-Management (ITSM) enorm wichtig: Incident-Management und Problem-Management. 

Obwohl sie oft einheitlich Erwähnung finden, haben diese beiden Komponenten unterschiedliche Zwecke und folgen separaten Workflows. Das Verständnis der Unterschiede zwischen Incident-Management und Problem-Management ist für jede IT-Organisation, die einen präzisen, pünktlichen und zuverlässigen Service liefern möchte, essenziell. 

Inhaltsverzeichnis 

  1. Die Rolle des Incident- und Problem-Managements in ITIL 
  1. Das ITIL 4 Framework verstehen 
  1. Incidents vs Probleme: Den Unterschied kennen, um Kosten durch Unterbrechungen zu reduzieren  

3.1 Definition von Incident 

3.2 Definition von Problem 

3.3 Wann wird ein Incident zu einem Problem? 

  1. Incident-Management und Problem-Management: Grundlegende Unterschiede 
  1. Best Practices für eine effektive Implementierung 
  1. Warum es wichtig ist, den Unterschied zwischen Incident- und Problem-Management im ITSM zu verstehen 
  2. FAQs 

Die Rolle des Incident- und Problem-Managements in ITIL 

Das ITIL-Framework bietet eine strukturierte Anleitung für die Bereitstellung hochwertiger IT-Services. Innerhalb dieses Frameworks sind Incident-Management und Problem-Management unterschiedlich, aber eng miteinander verbunden. 

Das Incident-Management konzentriert sich auf die schnelle Wiederherstellung von Services nach einer Unterbrechung und arbeitet oft mit begrenzten Informationen, um negative Auswirkungen zu begrenzen. Das Problem-Management zielt dagegen darauf ab, die Grundursachen von Incidents zu untersuchen und zu eliminieren – und fokussiert sich auf langfristige Verbesserungen. 

Anstatt jedes Problem isoliert zu behandeln, ermutigt ITIL-Organisationen dazu, einen kontinuierlichen Feedback-Zyklus zwischen diesen beiden Praktiken aufrechtzuerhalten. Effektiv angewendet, stärkt diese Synergie die Service-Resilienz und verbessert die Benutzerzufriedenheit im Laufe der Zeit. 

Das ITIL-4-Framework verstehen 

In den vergangenen zehn Jahren wurde das Incident-Management von zwei konvergierenden Kräften neu definiert: dem Aufstieg der Zusammenarbeit zwischen DevOps und SecOps und der Veröffentlichung von ITIL 4 im Jahr 2019. Mit der zunehmenden Komplexität von Microservices, Cloud-nativen Stacks und hybriden Infrastrukturen liegt die Verantwortung, IT-Dienste kontinuierlich aufrecht zu halten, nicht mehr ausschließlich bei einem zentralen IT-Team, sondern geteilt bei der Entwicklung, dem Support und der Sicherheit. 

ITIL 4 spiegelt diesen kulturellen Wandel wider: Starre Prozesse weichen einem auf Werte und kontinuierlicher Verbesserung basierendem Ansatz. In diesem Sinne sind Incident-Management und Problem-Management explizit innerhalb eines strukturierten Sets komplementärer Praktiken verknüpft. 

Moderne Tools unterstützen das neue Paradigma und speisen Post-Incident-Reviews mit immer ausgefeilteren Analysen. Der Punkt ist nicht, den „Schuldigen“ zu finden, sondern sich vielmehr auf systemische Korrekturen zu konzentrieren. Organisationen messen Erfolg mit Service-Level-Zielen und mittleren Wiederherstellungszeiten, nicht mit endlosen Arbeitsschichten. 

Die Synergie, die ITIL 4 fördern möchte, ist genau diese: wiederkehrende Incidents zu reduzieren und die Grundursachen-Analyse zu beschleunigen, indem Kommunikation und Zusammenarbeit gefördert werden. 

Incidents vs Probleme: Den Unterschied kennen, um Kosten durch Unterbrechungen zu reduzieren 

Die erfolgreichsten Organisationen sind diejenigen, die auf die Stressfaktoren reagieren können, die unvermeidlich auf IT-Infrastrukturen einwirken. Ungeplante Ausfallzeiten (unplanned downtime) stellen trotz aller Fortschritte die digitale Resilienz auf die Probe. 

Noch heute belaufen sich laut Oxford Economics die jährlichen Kosten für Unternehmen aufgrund unvorhergesehener Unterbrechungen auf etwa 400 Milliarden Dollar, mit durchschnittlichen Verlusten von 200 Millionen Dollar pro Jahr für jedes Unternehmen. 

Um diese Kosten zu reduzieren sowie schnell eine adäquate Lösung zu ermöglichen, ist ein strukturierter Ansatz zur operativen Kontinuität elementar wichtig. Dieser beginnt mit der korrekten Unterscheidung zwischen Incidents und Problemen. 

Definition: Incident 

Ein Incident ist jede ungeplante Unterbrechung oder Qualitätsminderung eines IT-Services. Diese Unterbrechungen können von kleinen Unannehmlichkeiten – wie einer langsam ladenden Website – bis zu schwerwiegenden Service-Unterbrechungen reichen, die eine große Anzahl von Benutzern betreffen. 

Das Hauptziel des Incident-Managements ist es, den normalen Betrieb so schnell wie möglich wiederherzustellen. Dies bedeutet nicht unbedingt, die Hauptursache zu identifizieren. Der Schwerpunkt liegt vielmehr auf der Lösung der vom Benutzer festgestellten „Symptome“, damit der Service normal funktionieren kann. 

Definition: Problem 

Im ITIL-Kontext ist ein Problem die zugrundeliegende oder potenzielle Grundursache eines oder mehrerer Incidents. Im Gegensatz zu einem Incident ist ein Problem möglicherweise nicht sofort für Endbenutzer sichtbar. Wenn es jedoch nicht gelöst wird, kann es zu wiederkehrenden oder schwerwiegenderen Incidents führen. Das Problem-Management befasst sich mit der Grundursachen-Analyse und der Entwicklung von Lösungen, um eine Wiederholung des jeweiligen Problems zu verhindern. 

Die Identifikation von Problemen beinhaltet oft die Überprüfung von Trends, die zu wiederkehrenden Incidents geführt haben, und Post-Incident-Analysen. Es erfordert eine tiefere technische Untersuchung. Es handelt sich um komplexe Fragen, deren Lösung unvermeidlich mit der Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Teams verbunden ist. 

Wann wird ein Incident zu einem Problem? 

Nicht alle Incidents müssen als Probleme gemeldet werden. Jedoch müssen wiederkehrende Incidents oder solche mit erheblichen Auswirkungen unbekannter Herkunft für weitere Untersuchungen übernommen werden. Im Laufe der Zeit können nämlich Muster auftreten, die tiefere Probleme aufzeigen und eine Grundursachen-Analyse erfordern. 

Unter den Kriterien für die Einleitung des Problem-Managements finden wir: 

  • die Wiederholung 
  • die geschäftlichen Auswirkungen 
  • die Komplexität 

Das Auftreten einer dieser drei Bedingungen deutet auf einen zugrundeliegenden Defekt hin, der weiter untersucht werden muss. Die Festlegung dieser Kriterien hilft den eingreifenden Teams, konsistente und informierte Entscheidungen über die Zweckmäßigkeit der Meldung eines bestimmten Problems zu treffen. 

Incident-Management und Problem-Management: Grundlegende Unterschiede 

Obwohl beide Prozesse darauf abzielen, die Service-Zuverlässigkeit zu verbessern, unterscheiden sich ihre Ziele, Zeitrahmen und Ansätze erheblich voneinander. 

Der offensichtlichste Unterschied liegt darin, dass es bei der Lösung von Incidents stark auf Geschwindigkeit ankommt, auch wenn dies die Anwendung einer temporären Lösung beinhaltet. Probleme hingegen werden angegangen, indem man sich hauptsächlich auf weitere Untersuchungen und Prävention konzentriert – oft über einen längeren Zeitraum hinweg. 

Obwohl sich beide Prozesse in Bezug auf Inputs wie Systemprotokolle, Warnungen und Benutzermeldungen ähneln, unterscheiden sie sich erheblich in Bezug auf Outputs. 

Das Incident-Management endet mit der Problemlösung, während das Problem-Management mit dokumentierten Verbesserungen und nützlichem Wissen für zukünftige Operationen abgeschlossen ist. 

ZUSAMMENFASSUNG 

Kategorie Incident-Management Problem-Management 
Ansatz Reaktiv Strategisch 
Ziel Schnelle Service-Wiederherstellung Prävention zukünftiger Unterbrechungen 
Zeitrahmen Sofortig, gegenwartsorientiert Durchdacht, langzeitorientiert 
Hauptphasen des Lebenszyklus Erkennung, Registrierung, Kategorisierung, Diagnose, Lösung, Abschluss Problem-Identifikation, Ursachenanalyse, Lösungsvorschlag, Dokumentation, Implementierung, Abschluss 
Fokus Auswirkungen in kürzester Zeit minimieren Grundursachen von Incidents eliminieren 
Art der verwalteten Unterbrechungen Einzelne Unterbrechungen oder sofortige Fehlfunktionen Wiederkehrende oder schwerwiegende Incidents 

Best Practices für eine effektive Implementierung 

Die effektive Integration von Incident- und Problem-Management in eine ITSM-Strategie erfordert sorgfältige Planung und leistungsstarke Tools, die dabei unterstützen, Tickets schnell zu erstellen, zu kategorisieren und weiterzuleiten.  
 
Zu den empfehlenswerten Best Practices gehören folgende: 

Aufbau einer gemeinsamen und gut aktualisierten Wissensdatenbank – mit Dokumentation zu bekannten Fehlern –, um schnelle Maßnahmen zu ermöglichen und bewährte Lösungen anzuwenden. 

Einbindung interfunktionaler Teams in Grundursachen-Untersuchungen, wodurch sich wiederkehrende Probleme in kürzerer Zeit lösen lassen. 

Adoption moderner ITSM-Plattformen, die Funktionalitäten zur Unterstützung beider Disziplinen bieten:  

  • Workflow-Automatisierung  
  • integrierten Modellen für die Standardisierung von Antwortverfahren 
  • Überwachung wiederkehrender Probleme  
  • automatische Incident-Erkennung  
  • KI-basierte Kategorisierung 

Im Laufe der Zeit wird ein strukturierter Ansatz, der Incidents mit bekannten Problemen verknüpft, zu einem Kraftmultiplikator für die IT-Effektivität: Er gewährleistet Konsistenz, reduziert Lösungszeiten, verbessert die Transparenz und vereinfacht Workflows. 

Warum es wichtig ist, den Unterschied zwischen Incident- und Problem-Management im ITSM zu verstehen 

Im zunehmend komplexen und vernetzten ITSM-Kontext ist die klare Unterscheidung zwischen Incidents und Problemen nicht nur eine terminologische Frage, sondern eine Notwendigkeit. Beide Praktiken zu verwechseln, kann Ineffizienzen erzeugen und es gleichzeitig erschweren, Wachstumschancen zu identifizieren und zu nutzen. 

Wenn Incident-Management-Teams während einer schwerwiegenden Unterbrechung versuchen, Grundursachen zu analysieren, riskieren sie eine Verzögerung der Wiederherstellung. Umgekehrt könnten dieselben Incidents weiterhin auftreten, wenn wiederkehrende Probleme nie zur Untersuchung gemeldet werden. 

Die klare Definition von Rollen und Verantwortlichkeiten und die Adoption eines strukturierten Ansatzes fördern sowohl die rechtzeitige Service-Wiederherstellung als auch die langfristige Stabilität. Und dieses Gleichgewicht ist fundamental wichtig, um konsistente und hochwertige IT-Services bereitzustellen. 

In die am besten geeigneten Tools für das effektive Management von Incidents und Problemen zu investieren, bedeutet letztendlich, die digitale Resilienz zu stärken und die Geschäftskontinuität zu schützen. 

FAQs 

Was ist der Hauptunterschied zwischen einem Incident und einem Problem? 
Ein Incident ist eine unerwartete Unterbrechung eines IT-Services und erfordert eine schnelle Lösung. Ein Problem ist die Grundursache eines oder mehrerer Incidents und wird analysiert, um deren Wiederholung zu verhindern. 

Wann sollte ein Incident als Problem klassifiziert werden? 
Ein Incident wiederholt sich im Laufe der Zeit, hat hohe Auswirkungen oder weist eine unidentifizierte Ursache auf: Dies sind die Hauptkriterien für die Einleitung einer tiefgreifenden Analyse als Problem. 

Warum ist es wichtig, zwischen Incident- und Problem-Management zu unterscheiden?
Die Verwechslung der beiden Prozesse kann die Service-Wiederherstellung verlangsamen oder die definitive Lösung der Ursachen verhindern, was zu erhöhten Kosten und Ineffizienzen führt. 

Wie hilft ITIL 4 beim integrierten Management von Incidents und Problemen? 
ITIL 4 fördert einen kollaborativen und kontinuierlichen Ansatz, der Incident- und Problem-Management in einem Zyklus konstanter Verbesserung verbindet – unterstützt durch moderne Tools und fortgeschrittene Analytics. 

Welche Tools sind am besten geeignet für das effektive Management von Incidents und Problemen? 
Moderne ITSM-Plattformen, die Automatisierung, automatische Erkennung, intelligente Kategorisierung und eine integrierte Wissensdatenbank bieten, sind ideal zur effizienten und konsistenten Unterstützung beider Prozesse. 

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